Eine Stadtwanderung: die Mauern von Florenz
Türme, Bollwerke und Tore: das Mittelalter in Florenz
Ein herrlicher Spaziergang durch die Natur und entlang an mittelalterlicher Architektur, bei dem wir eine wunderschöne Aussicht auf Florenz genießen. Wir werden sehen, was sich von den Mauern und den mächtigen Toren der Stadt bis heute erhalten hat. Die Mauern waren nicht einfach nur ein Schutzwall, sondern sie brachten die Idee der Stadt zum Ausdruck.
- Die Porta Beccaria ist das erste der monumentalen Tore, Zeuge des Verlaufs der alten Mauern aus dem 14. Jahrhundert. Dieses Tor ist nur wenige Meter vom Arno e tfernt und liegt zwischen zwei sehr lebendigen Stadtvierteln.
- Die Porta San Niccolò erreicht heute noch eine Höhe von 35 Metern und ist ein Bezugspunkt im Stadtbild von Florenz. Sie ist das einzige Tor, dessen Höhe im 16. Jahrhundert nicht reduziert wurde und besticht durch ihre isolierte Pracht. Im 19. Jahrhundert wurde sie vor der Demolierung bewahrt, weil man, nicht ohne Widerstände, ihren historischen Wert annerkannt hatte.
- Die Porta San Miniato ist eines der kleineren Tore. Sie wurde im 19. Jahrhundert nicht demoliert, weil sich die sie umgebenden Hügel nicht für den Bau von großen Verbindungstraßen eigneten.
- Auf dem Weg zur Porta San Giorgio treffen wir auf das Bollwerk vom Heiligen Georg (San Giorgio) und auch auf eine Barbakane. Wir entdecken die verschiedenen Verteidigungsstrukturen.
- Die Porta Romana erreicht man über eine schöne Hügelallee. Die alten Türflügel wurden im 20. Jahrhundert restauriert und haben sich bis heute gut erhalten.
- Die Porta San Frediano und das Torrino Santa Rosa geben über einen kurzen, aber hochinteressanten Weg die Möglichkeit, den Laufgraben der Stadtwächter und schöne Zinnen der Stadt zu sehen. Die Toröffnung ist hier weiter als bei allen anderen Stadttoren von Florenz.
Ein paar Anmerkungen zur Geschichte
Florenz war immer von Mauern umgeben. Der erste Mauerring wurde im 1. Jahrhunder v.Chr. von den Römern errichtet. Ein kleiner Teil dieser Mauer ist heute noch im Stadtzentrum zu sehen.
Im Zuge der Ausdehnung des Stadtgebietes wurde die Mauer dann mehrmals verändert und erweitert. Die letzten Stadtmauern wurden 1333 vollendet. Man spricht von den mura arnolfiane, weil Arnolfo di Cambio bei diesem Projekt die größte Rolle spielte. Man hat dreißig Jahre an dieser Mauer gebaut, die als der gewaltigste Mauerring Europas galt.
Florenz erlebte damals eine große wirtschaftliche und soziale Blüte. Sein großes Bevölkerungswachstum und die Existenz von Wohngebieten vor den Stadttoren führten dazu, dass die Stadt den öffentlichen Bereich entschieden erweiterte. Parallel zum Bau der mittelalterlichen Mauer erlebte Florenz auch eine allgemeine architektonische Erneuerung. Arnolfo di Cambio war auch in dieser Hinsicht die herausragende Persönlichkeit.
Nach 1500 machte die Einführung der Artillerie eine Umgestaltung der Mauern nötig. In diesem Moment entstanden die Bollwerke. Die Türme und Tore wurden verkleinert.
Florenz bewahrte bis zur Einheit Italiens die Form einer mittelalterlichen von Mauern umgebenen Stadt. Als es 1865 zur Hauptstadt des Königreichs Italien wurde, beschloss man ein Erweiterungsprojet zu verwirklichen, das von dem Architekten Giuseppe Poggi entwickelt worden war.
Die größte urbanistische Veränderung war zweifelsohne die Demolierung der mittelalterlichen Stadtmauern auf der rechten Flussseite, die man beschlossen hatte, um große Umgehungstraßen anzulegen.
Schmerzhaft, aber notwendig für eine Stadt, die mit der Niederlassung neuen Regierung 25.000 neue Einwohner aufnehmen sollte. Im Übrigen waren eine Erneuerung, eine Öffnung nach außen und eine rationellere Organisation der Transportmittel nötig geworden.
Glücklicher Weise war Poggi die monumentale Rolle der Tore sehr wichtig. Wir verdanken ihm, dass sie nicht alle demoliert wurden.
Die Tore geben uns noch heute eine Vorstellung vom mittelalterlichen Florenz.
Der Mauerring in Zahlen
Die Gesamtlänge der Mauer belief sich auf 8500 Meter.
Die Mauern waren zwei Meter dick und 11,60 Meter hoch.
Innerhalb des Mauerrings gabe es fünzehn 35 Meter hohe Tore und dreiundsiebzig 23 Meter hohe Türme.
Außerhalb der Mauer verlief ein Graben, dessen Breite varierte und bei ungefähr 20 Metern lag.
Praktische Hinweise
- Wir empfehlen Ihnen, bequeme Schuhe zu tragen und eine Flasche Wasser mitzubringen.
- Dauer: ab 3 Stunden
- Tarif bei max. 9 Personen 180,00 € für 3 Stunden.
- Diese Tour eignet sich nicht für Gäste mit eingeschränkter Mobilität und für Rollstuhlfahrer.