In der Galleria d’Arte Moderna
Die Galleria d’Arte Moderna zu besuchen, heißt vor allem die großen Meister des italienischen 19. Jahrhunderts kennenzulernen. Verdankt die Sammlung auch ihre besondere Faszination der farbklar strukturierten Kunst der Macchiaioli – manchmal die ’italienischen Impressionisten’ genannt -, so gibt das Museum eine beeindruckende Moeglichkeit, an den großen Ereignissen der Epoche teilzuhaben, zeigt eine Welt, die schon damals zu verschwinden begann, zeigt den Besuchern die Väter der italienischen Nation, ihre bedeutendsten Persönlichkeiten und erlaubt es, zu verstehen, wie das 19. Jahrhundert uns die Wege in die zeitgenössische Kunst gebahnt hat. In den Räumen der Galerie, die sich im zweiten Stockwerk von Palazzo Pitti befinden, gelangt man von der ätherischen “Psyche” Teneranis zum ergreifenden “Staffato” von Fattori, von der Erzählung des “Einzuges von Karl VIII in Florenz” von Bezzuoli bis hin zur krassen Nüchternheit der “Strafkolonie” von Signorini. Im Museum haben aber auch der eine oder andere Lenbach, Klinger oder Stoeving Herberge gefunden – verbunden mit der Bedeutung, die die langen Italienaufenthalte im Werk und Leben dieser deutschen Künstler gehabt haben.
Unsere Freundin und Kollegin Silvia Bonacini, deren erster Todestag sich gerade gejährt hat, war auf das Innigste vertraut mit der Vielfalt, den zahlreichen Schattierungen und den bedeutendsten der Künstler des 19. Jahrhunderts. Es war Silvias Wunsch gewesen, dass, wer seiner Verbundenheit zu ihr, in einem Zeichen zum Ausdruck bringen wollte, dem Museo d’Arte Moderna einen Geldbetrag fuer die Restaurierung eines Kunst-Werkes zukommen lassen möge. Dieser Gedanke hat damals ein weites Echo gefunden.
Da die Restaurierung der ausgewählten Marmorbüste leider noch nicht präsentiert werden kann, hat eine grössere Gruppe von Freunden und Kollegen in Absprache mit der Direktion der Galerien der Uffizien sich entschlossen, in eben den Räumen der Galleria d’Arte Moderna, die Silvia so lieb und vertraut gewesen sind, die Freundin – ein Jahr nach ihrem frühen Tod – in anderer Weise zu erinnern. Am 3. Februar wird es möglich sein, begleitet von kostenlosen Erläuterungen, Bildbesprechungen eine Auswahl von Schätzen dieses Museums in Erinnerung an Silvia besser kennenzulernen.
Wir erinnern daran, dass am 3. Februar, als dem ersten Sonntag des Monats, der Zutritt zum Museum selber kostenlos sein wird. Wir laden dazu ein, sich den Besuchern der Galleria d’Arte Moderna am 3. Februar in Erinnerung an Silvia anzuschließen, indem wir ihre Leidenschaften teilen und die Kenntnis dieser außerordentlich reichen Sammlung vertiefen wollen, die unter den Florentiner Sammlungen zu Unrecht oftmals im Schatten bleibt.
In Erinnerung an Silvia erwarten wir Euch am 3. Februar in der Galleria d’Arte Moderna.