Florenz mit Kindern
Zwar haben verschiedene Florentiner Museen inzwischen eine ganze Serie von speziell auf Familien mit Kindern ausgerichteten Angeboten entwickelt. Doch werden weder die didaktischen Führungen und Workshops von Palazzo Vecchio und Museo Galilei noch die im Begleitprogramm der Ausstellungen im Palazzo Strozzi organsierten Initiativen in deutscher Sprache angeboten.
So heißt es, sich einem Guide anvertrauen, der auch dem jungen Publikum gerecht werden kann oder die Initiative selbst in die Hand zu nehmen und sich dabei auf die Museen zu stützen, die über Sammlungen oder Sammlungsstücke von speziellem Interesse verfügen.
Museumstips mit Kindern:
Neben dem schon erwähnten Museo Galilei, das ein Muss für jeden angehenden Wissenschaftler ist – möglichst unterstützt von interessierten Eltern – bietet Florenz neben seinen berühmten Kunstmuseen, eine überraschende Vielfalt von außerordentlichen Sammlungen.
So hat die Stadt verschiedene ägyptische Mumien aufzuweisen, einen Dinosaurier, eine der größten Sammlungen japanischer Schwerte außerhalb Japans, ein unterirdisches römisches Amphitheater, den Finger von Galileo Galilei . . . und all das in erreichbarer Nähe von Pizza- und Eisversorgungsstellen !!
Eine spezielle Erwähnung verdient das zoologische Museum der ‘Specola’, das neben seiner reichen zoologischen Sammlung, auch einzigartige, in Wachs ausgeführte, anatomische Modelle des 18. Jahrhunderts sein eigen nennt.
Das paläontologische Museum in Via La Pira hat einen Raum mit Videos in italienischer und englischer Sprache eingerichtet, in dem ein Walskelett zu sehen ist, das, auch wenn es kein ausgesprochener Renner sein mag, immerhin eine willkommene Unterbrechung zwischen Kunst und Geschichte darstellen kann.
Jugendliche Fans von Rittern und Rüstungen werden das Museum Stibbert lieben, das eine halbe Busstunde, plus etwas Aufstieg, oder zwanzig, entschieden bequemere Taximinuten vom Zentrum entfernt, auf den Hügeln nördlich von Florenz liegt. Ein Museum, das wirklich jeden Besucher zu einer Schatzsuche voller Überraschungen einlädt: Kostüme, Wandteppiche, Möbel. Musikinstrumente und Gemälde. Sicherlich der absolute Höhepunkt: der spektakuläre Reiterzug im großen Saal. Auf lebensgroßen Holzpferden paradieren prächtig gekleidete Krieger aus Ost und West, die mit originalen Rüstungen und Waffen ausgestattet sind. Das Museum liegt in einem reizvollen Park, der zum Verschnaufen nach dem Museumsbesuch einlädt.
Grünanlagen und Spielplätze
(Die Links sind zu Seiten in Italienisch, aber mit zahlreichen Fotografien)
Viele Florenz-Besucher beklagen die wenigen Grünflächen und Bäume im Stadtzentrum, wofür nicht zuletzt historische Gründe verantwortlich sind. Es gibt aber gleichwohl auch in erreichbarer Nähe einige Orte, wo die Kinder, wenn sie von Kunst und Kultur genug haben, sich etwas austoben oder einfach in Ruhe spielen können . Hier also eine Liste von Grünanlagen und Spielplätzen.
Piazza d’Azeglio. In der Nähe der Synagoge gelegen, bietet den wahrscheinlich bekanntesten Spielplatz des Stadtzentrums. Die relativ große Spielfläche ist eingezäunt und mit Spielgeräten für die verschiedenen Altersgruppen ausgestattet. Während des Schuljahres werden die Grünanlagen von der Piazza d’Azeglio nach Schulschluss gern von den Schülern der nahegelegenen Schulen bevölkert. Die Grünanlagen bieten Schatten und viele Sitzgelegenheiten.
Der Giardino Carraia liegt im Viertel San Niccolò. Dieser Spielplatz liegt wirklich abseits ausgetretener Pfade; man hat den Eindruck, Florenz verlassen zu haben und sich auf dem Lande zu befinden. Es ist ein relativ großer Park, der Kindern der verschiedenen Altersgruppen viele Spielmöglichkeiten, inklusive einer großen Grünfläche zum Fußballspielen, bietet. Das Viertel ist hübsch und die netten Restaurants, Eisdielen und Pizza-Shops in der Via S. Niccolò sind ein weiterer Pluspunkt.
Die Grünanlagen des Lungarno Santa Rosa liegen an der gleichnamigen Uferstraße im Viertel von Oltrarno, etwas westlich von der Amerigo Vespucci-Brücke. Hier befindet sich der bei weitem beste Spielplatz des Zentrums, der vor kurzem erneuert worden ist und wirklich interessante Spielangebote für alle Altersklassen aufweist. Die Grünanlagen sind sehr schattig und zumal sie unmittelbar am Arno liegen, bleibt es hier auch an heißen Sommertagen einigermaßen kühl. Bars für erfrischende Getränke und einige der netteren Florentiner Restaurants befinden sich in erreichbarer Nähe, so dass eine Pause am Lungarno Santa Rosa, eine Idee für den späten Nachmittag sein kann.
Der größte Park von Florenz ist der ‚Parco delle Cascine’, der nunmehr einfach mit der Stadtbahn vom Hauptbahnhof aus zu erreichen ist. Zwei Stationen – und man ist angekommen. Belebt von Joggern, Volleyball-Spielern, und Picknickern, bieten die Cascine auch einen schattigen Spielplatz.
Der ‚Giardino dell’Orticultura’ liegt etwas außerhalb des Stadtzentrums, nördlich von San Marco. Gegründet 1859 als ein landwirtschaftlicher Versuchsgarten, hatte er seine Anbauflächen für Wein, Apfelbäume und seltene Zierpflanzen. Der Garten ist heute der Öffentlichkeit zugänglich und gekennzeichnet durch Rasenflächen, Blumenbeete und Kinderspielbereiche (von ca. 3 bis 10 Jahren), sowie einen außerordentlichen Blick auf Florenz von den ‚Orti di Parnaso’, auf die Schilder hinweisen. Am Eingang von der Via Vittorio Emanuele denkt eine Eisdiele an die Versorgung mit Getränken, Süßigkeiten und . . . Eiscreme.