Peter Leopold I., Großherzog der Toskana“
Peter Leopold I. war sicherlich unter den habsburgischen Großherzögen der Toskana der bedeutendste. Hatte sein mit Maria Theresia verheirateter und als Kaiser in Wien residierender Vater die Toskana nur einmal mit einem Besuch beehrt, machte sich Peter Leopold nach seinem Amtsantritt 1765 sofort daran das Land zu bereisen und aus erster Hand kennen zu lernen.
Ein Interesse an den Realitäten des Staates, das die Basis für eine aktive Reformpolitik bildete, die alle Bereiche der toskanischen Gesellschaft erfassen sollte.
Steuer-, Justiz- und Kirchen-, Agrarreformen – ein gewaltiges Reformwerk, das nicht nur der toskanischen Gesellschaft der Zeit ein vollkommen neues Gesicht verlieh sondern auch das was wir heute als toskanische Landschaft bewundern, entscheidend geprägt hat.
Unter Peter Leopold entwickelt sich die Toskana zu einem ‘aufgeklärten Musterland’. Im Besonderen die am 30. November 1786 verabschiedeten Strafrechtsreformen machten die Toskana zum ersten Land Europas, in dem die Todesstrafe und die Folter als Mittel der Wahrheitsfindung abgeschafft wurde und diese Reformen bilden den Hintergrund für das seit 2001 an eben diesem Datum begangene “Fest der Toskana”, in dem den Reformen Peter Leopolds eine geradezu identitätsstiftende Bedeutung für das Bundesland der Toskana zugesprochen worden ist. (M. F)